Wer viel mit dem Bike unterwegs ist, kennt das sicherlich: Die Kette ist einen Tick zu lang oder derart „rundgelutscht“, dass die Kette vom Zahnkranz springt. Hin und wieder ist auch ein einzelnes Kettenglied steif und die Schaltung hakt immer an derselben Stelle. In diesem Fall muss die Fahrradkette gewechselt werden.
Steht das Fahrrad bei Wind und Wetter draussen, kann die Kette auch rosten. Hier hilft etwas Reinigung und Pflege mit Öl – Ein Wechsel der Kette kann (je nach Zustand der Kette) aber auch notwendig sein.
Das Wechseln einer Fahrradkette erfordert nur wenig handwerkliches Geschick, sofern man weiss, wie es geht und das richtige Werkzeug griffbereit hat.
Wir empfehlen für den (erstmaligen) Wechsel der Fahrradkette ausreichend Zeit und Ruhe einzuplanen. Je nach Zustand der Kette und Qualität des Kettennieters können die einzelnen Schritte etwas fummelig werden.
Wie klappt das mit dem stressfreien Wechsel der Fahrradkette?
- Einen Kettennieter, der nicht gleich auseinanderfällt. (Solide Modelle haben wir im Kettennieter Test vorgestellt.)
- Gutes Kettenöl. (Keine Pflanzenöle!)
- Eine neue Fahrradkette.
- Entnahme der alten Kette.
- Ermitteln der optimalen Kettenlänge.
- Einlegen und Verschließen der angepassten Kette.
Sie können das Video nicht abspielen oder möchten die Anleitung lieber ausdrucken? Kein Problem. Nachfolgend zählen wir die einzelnen Arbeitsschritte zum Wechseln der Fahrradkette auf.
1. Entnahme der alten Kette
- Gangschaltung so einstellen, dass die Fahrradkette vorne auf dem größtenKettenblatt und hinten auf dem hinteren Zahnrad aufliegt.
- Rad anschliessend auf den „Kopf stellen“ (Erleichtert alle weiteren Arbeitsschritte).
- Hat die Ketten ein Kettenschloss? Wenn ja, dann muss dieses geöffnet werden. (Häufig farblich hervorgehoben, je nach Hersteller.)
- Ist kein Kettenschloss verbaut, handelt es sich um eine vernietete Fahrradkette. Hier muss nun mithilfe des Kettennieters eine beliebige Niete herausgeschoben werden.
- Zum Öffnen der Kette legt man die Kette in den Kettennieter ein. Es kann ein beliebiges Kettenglied genommen werden.
- Die Flügelschraube des Kettennieters muss zunächst fest gedreht werden. (Bis ein leichter Widerstand spürbar wird.) Anschließend vorsichtig weiterdrehen. (Der Bolzen des Werkzeugs drückt nun auf die Niete.)
- Achtung: Die Niete darf nicht ganz aus der Kette herausgedückt werden! Sonst kann es zu Problemen beim Verschließen der Kette kommen.
Kettenschloss öffnen
In diesem Zusammenhang ist es mitunter notwendig das Kettennschloss zu öffnen. Im Grunde genommen ist das nicht schwer. Entweder man greift auf Spezialwerkzeug zurück (die sogenannte Kettenverschlussglied-Öffnungs-Zange) oder man greift auf einen kleinen Trick zurück. Mithilfe eines stabilen Drahtes oder eines dünnen Bügels kann man die Kettenglieder zusammendrücken und das Schloss öffnen – ohne die Kette zu verformen. Dazu muss man den Draht um das Schlossglied legen und anschließend die losen Enden des Drahtes mit einer Kombizange zusammendrücken. Bei Arbeiten an der Kette empfiehlt sich immer etwas Draht, um die Vorspannung abzubauen.
einzelne Hersteller legen ihren Fahrradketten auch detallierte Anleitungen bei, zum Beispiel findet man für das Shimano Kettenschloß SM-UG51 eine bebilderte Anleitung.
- KETTENVERSCHLUSSGLIEDSPEZIAL-ZANGEN
- spezielles Werkzeug zum leichten Öffnen bzw. Schließen von Kettenverschlussgliedern (z. B. MissingLinks, ...)
- mit schwarzen Non-Slip Griffen
- Zange zum Öffnen
2. Optimale Kettenlänge ermitteln
- Die richtige Länge der Kette ermittelt man, indem man alte und neue Kette nebeneinander legt.
- Muss mann die Fahrradkette kürzen, geschieht das wieder mithilfe des Kettennieters.
3. Neue Kette einlegen und verschließen
- Kette einlegen (so, wie man die Kette entnommen hat.)
- Die Kettenenden zusammenführen und mit dem Kettennieter verschließen.
Zum Verschließen der Fahradkette werden alle Arbeitsschritte in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt.
Tipp:Wenn es hierbei Probleme mit der Handhabung des Kettennieters gibt, sollte man die Kette lieber vom Kettenblatt nehmen, damit sie nicht unter Spannung steht und sich leichter verschließen lässt. Im Zweifel kann man auch das Hinterrad ausbauen. Die Kette hat dann keine Spannung mehr und kann auch nicht wegrutschen, was das arbeiten erheblich erleichtert aber auch einen deutlichen Mehraufwand darstellt. Zum Abschluss sollte man die Kette leicht einfetten. Hierbei kann man entweder zu speziellen Kettenölen für Fahrrader greifen oder die Kette mit handelsüblicher Vaseline einschmieren. Auf die Nutzung von Pflanzenölen oder Produkten aus dem Motorradbereich sollte man hingegen verzichten.